Communication
3 Minuten

Die "4-Stühle-Methode" für Perspektivenwechsel in Konflikten

LOTARO
July 10, 2025

Die "4-Stühle-Methode" für Perspektivenwechsel in Konflikten

Warum eskalieren Konflikte so oft?

Missverständnisse, emotionale Reaktionen und festgefahrene Sichtweisen sind die Hauptgründe, warum Konflikte eskalieren. Oft sind wir so sehr in unserer eigenen Perspektive gefangen, dass wir nicht erkennen, dass es mehrere Wahrheiten gibt. Hier setzt die 4-Stühle-Methode an: Sie hilft, einen Perspektivenwechsel herbeizuführen und den Konflikt aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Die vier Stühle und ihre Bedeutung

Die Methode basiert darauf, sich bewusst auf vier verschiedene "Stühle" zu setzen, um neue Sichtweisen einzunehmen:

1. Der eigene Stuhl – Deine Sichtweise

Hier beschreibst du den Konflikt aus deiner eigenen Perspektive. Was empfindest du? Welche Argumente sind dir wichtig? Warum fühlst du dich missverstanden oder ungerecht behandelt? Dieser Stuhl hilft dir, deine eigene Position zu reflektieren und Klarheit zu gewinnen.

2. Der Stuhl des Gegenübers – Ein Perspektivwechsel

Nun setzt du dich bewusst in die Rolle der anderen Person. Wie würde sie den Konflikt beschreiben? Welche Gefühle und Argumente sind für sie entscheidend? Diese Sichtweise hilft, Empathie aufzubauen und besser zu verstehen, warum der andere so reagiert.

3. Der neutrale Beobachter – Ein Blick von außen

Auf diesem Stuhl betrachtest du den Konflikt als unbeteiligte dritte Person. Welche Muster erkennst du? Gibt es Missverständnisse oder unausgesprochene Erwartungen? Welche objektiven Fakten lassen sich aus der Situation herausziehen?

4. Der Zukunftsstuhl – Die optimale Lösung

Dieser Stuhl hilft, eine positive Perspektive einzunehmen. Wie könnte eine Lösung aussehen, die beide Seiten zufriedenstellt? Welche konkreten Schritte wären nötig, um dorthin zu gelangen? Diese Sichtweise führt von der Konfliktanalyse hin zur Lösungsfindung.

Wie setzt man die 4-Stühle-Methode praktisch um?

  • Physisch umsetzen: Stell vier Stühle auf und setz dich bewusst auf jeden einzelnen. Das hilft, die Perspektive noch intensiver zu wechseln.
  • Mental durchspielen: Falls das nicht möglich ist, hilft es auch, sich die Stühle nur vorzustellen und sich gedanklich in die verschiedenen Rollen zu versetzen.
  • Mit einer anderen Person durchführen: In schwierigen Konflikten kann es helfen, die Methode gemeinsam mit einem Coach, Mediator oder einer neutralen dritten Person anzuwenden.

Vorteile der 4-Stühle-Methode

  • Baut Empathie auf: Du erkennst die Gefühle und Argumente deines Gegenübers.
  • Reduziert Emotionen: Durch den Beobachter-Stuhl gewinnst du Abstand.
  • Fördert Lösungsdenken: Statt nur im Problem zu verharren, geht es hin zu einer konstruktiven Zukunft.
  • Vermeidet Eskalation: Durch die bewusste Reflexion kannst du Streitigkeiten entschärfen, bevor sie eskalieren.

Konflikte sind oft nur Perspektivfragen: Der eine sieht Verfolgung, der andere Flucht.

Fazit

Die 4-Stühle-Methode ist ein einfaches, aber effektives Tool, um Konflikte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Sie hilft, emotionale Blockaden zu lösen, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam eine konstruktive Lösung zu finden. Wer sie regelmäßig anwendet, wird nicht nur im Berufsleben, sondern auch im privaten Alltag Konflikte gelassener und erfolgreicher meistern.

FAQ

1. Warum reicht es nicht, nur die eigene Sichtweise zu hinterfragen?
Weil wir in Konflikten oft in unserer eigenen Perspektive „gefangen“ sind. Unsere Emotionen, Erfahrungen und Erwartungen beeinflussen unser Denken, und wir halten unsere Sicht für die einzig richtige. Der bewusste Wechsel auf die anderen Stühle zwingt uns, neue Blickwinkel einzunehmen und blinde Flecken aufzudecken.

2. Funktioniert die Methode auch, wenn mein Gegenüber nicht mitmacht?
Ja! Selbst wenn die andere Person nicht aktiv teilnimmt, hilft es enorm, sich in ihre Sicht hineinzuversetzen. Schon das mentale Durchspielen ihrer Argumente und Emotionen kann das Gespräch entspannen und zu einer besseren Kommunikation führen.

3. Was, wenn ich auf Stuhl 2 sitze und merke, dass mein Gegenüber „im Unrecht“ ist?
Die Methode geht nicht darum, wer recht hat. Sie dient dazu, zu verstehen, warum die andere Person so denkt, fühlt und handelt. Vielleicht erkennt man, dass es weniger um „richtig oder falsch“ geht, sondern um Bedürfnisse, Ängste oder Missverständnisse, die geklärt werden müssen.

4. Kann ich die Methode auch bei inneren Konflikten anwenden?Definitiv! Wenn man sich zwischen zwei Entscheidungen nicht entscheiden kann oder mit sich selbst im Clinch liegt, hilft es, sich auf die verschiedenen Stühle zu setzen. Der Blick von außen (Stuhl 3) oder die zukunftsgerichtete Perspektive (Stuhl 4) kann Klarheit bringen.

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