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5 Minuten

Deep Work vs. Shallow Work – Wie man echte Konzentration trainiert

LOTARO
December 1, 2025

Fokus ist das neue Gold – Warum Deep Work so entscheidend ist

Wir alle kennen das: Ein ganzer Arbeitstag voller Aktivität – aber abends die Frage „Was habe ich eigentlich wirklich geschafft?“ Dieses Gefühl entsteht oft dann, wenn wir vor allem in Shallow Work verstrickt waren. Also in Tätigkeiten, die wenig geistige Tiefe erfordern: E-Mails, kurze Antworten, schnelle To-dos, oberflächliche Abstimmungen. Diese Aufgaben füllen Zeit, aber selten unser Fortschrittskonto.

Ganz anders verhält es sich mit Deep Work. Dieser Begriff – geprägt von Professor Cal Newport – beschreibt einen Zustand der fokussierten, ungestörten Arbeit, in dem wir unser volles geistiges Potenzial nutzen. Ob Strategieentwicklung, kreatives Schreiben, Problemlösung oder Programmierung: Deep Work bringt Ergebnisse, die zählen.

Shallow Work: Die gefährliche Illusion von Produktivität

Shallow Work fühlt sich oft produktiv an – und ist doch selten wirksam. Der Grund: Diese Aufgaben sind kognitiv leicht, oft reaktiv, und suggerieren Fortschritt durch Quantität. Doch am Ende fehlt das, was langfristig wirklich zählt: Tiefe. Tiefe Einsichten, tiefe Lösungen, tiefer Impact.

Zudem erschöpft uns Shallow Work mehr, als wir denken. Ständige Kontextwechsel – vom Teams-Call zur Mail, vom Slack-Channel zur Excel-Tabelle – fragmentieren unsere Aufmerksamkeit. Das Ergebnis: mentale Erschöpfung, ohne echte Leistung.

Wie du Deep Work trainieren kannst – ganz konkret

Um Deep Work dauerhaft in deinen Arbeitsalltag zu integrieren, brauchst du zwei Dinge: Disziplin und Struktur. Es reicht nicht, sich „mal zu konzentrieren“. Du musst Raum dafür schaffen.

1. Plane Deep Work als Termin mit dir selbst

Behandle fokussierte Zeit wie ein Meeting. Blocke 90 Minuten – idealerweise vormittags – und verteidige sie gegen Unterbrechungen. Diese Zeit gehört deiner Konzentration. Punkt.

2. Eliminiere Ablenkung radikal

Schalte Benachrichtigungen ab. Logge dich aus Tools aus. Lege dein Handy in einen anderen Raum. Kreiere ein Umfeld, in dem dein Gehirn nur eine Sache tun kann: denken.

3. Nutze Rituale

Fokussiertes Arbeiten fällt leichter, wenn es mit festen Ritualen beginnt: Tee aufgießen, Noise-Cancelling-Kopfhörer aufsetzen, gleichen Arbeitsplatz nutzen. Dein Gehirn erkennt das Muster und schaltet in den Konzentrationsmodus.

4. Trainiere deinen Fokus wie einen Muskel

Niemand startet mit 3 Stunden Konzentration am Stück. Beginne mit 25 bis 30 Minuten – und steigere dich langsam. Tools wie die Pomodoro-Technik oder Apps wie „Forest“ helfen beim Einstieg.

5. Grenze Shallow Work klar ab

Beantworte E-Mails nicht nebenbei. Bilde feste Slots für „flache“ Aufgaben – z. B. jeden Tag von 15–16 Uhr. So schützt du deine Denkzeiten aktiv.

Deep Work im Berufsalltag – und warum es dein Wettbewerbsvorteil ist

Besonders in Wissensberufen ist Deep Work kein Luxus – sondern essenziell. Kreativität, Problemlösungsfähigkeit, strategisches Denken: All das entsteht nicht im Multitasking-Chaos. Teams, die gemeinsam Raum für konzentriertes Arbeiten schaffen, entwickeln bessere Ideen, treffen klügere Entscheidungen – und erleben deutlich weniger Burnout.

Auch Führungskräfte profitieren: Wer sich nicht in operativen Mikroaufgaben verliert, kann endlich wieder am Unternehmen statt nur im Unternehmen arbeiten.

Remote-Teams haben sogar einen Vorteil: Asynchrone Kommunikation und flexible Zeiteinteilung ermöglichen es, Deep-Work-Zeiten bewusst einzuplanen – wenn man sich traut, Slack stumm zu schalten.

Die langfristigen Effekte von Deep Work

Wer Deep Work regelmäßig praktiziert, erlebt nicht nur mehr Output – sondern auch mehr Zufriedenheit. Das Gefühl, wirklich etwas geleistet zu haben, ist ein starker Motivator. Du wirst schneller, klarer, kreativer – weil dein Gehirn nicht ständig in Alarmbereitschaft ist. Deep Work senkt den Stresslevel und erhöht die Qualität deiner Arbeit signifikant.

Checklisten geben dir das Gefühl, produktiv zu sein – Deep Work sorgt dafür, dass du es wirklich bist.

Fazit

In einer Welt, die deine Aufmerksamkeit ständig kapern will, ist Konzentration ein rebellischer Akt. Deep Work ist kein Trend, sondern eine Schlüsselkompetenz. Wer lernt, seine Aufmerksamkeit zu schützen, arbeitet nicht nur fokussierter – sondern intelligenter. Weniger busy, mehr Wirkung. Es lohnt sich, wieder tief zu denken.

FAQs

1. Wie finde ich meine beste Zeit für Deep Work?

Beobachte, wann du geistig am wachsten bist – für viele ist das der Vormittag. Plane zu dieser Zeit deine wichtigsten Denkaufgaben ein, nicht E-Mails.

2. Was mache ich, wenn mich Kollegen ständig stören?

Kommuniziere deine Fokuszeiten klar, z. B. durch einen Status, ein „Bitte nicht stören“-Signal oder durch Teamvereinbarungen. Viele Menschen respektieren Fokus – wenn man ihn sichtbar macht.

3. Ist Deep Work auch in Meetings möglich?

Selten. Meetings dienen dem Austausch – nicht der Tiefe. Überlege, ob ein Meeting notwendig ist – oder ob du durch asynchrone Updates mehr Tiefe erreichst.

4. Wie integriere ich Deep Work als Führungskraft?

Blocke dir strategische Fokuszeiten – und lebe sie vor. Unterstütze auch dein Team darin, Shallow Work zu minimieren, z. B. durch klare Regeln zur Erreichbarkeit.

5. Was mache ich mit all den „dringenden Kleinigkeiten“?

Führe eine Inbox für flache Aufgaben, und bearbeite sie gesammelt. So vermeidest du, dass sie deinen Tag dominieren – und schaffst Platz für echte Tiefe.

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